Die 15. Infanteriedivision im Zweiten Weltkrieg Auffrischung in Frankreich (Mai 1942 bis Februar 1943) Am 28. April 1942 liefen die Transporte im “Tempo 3” (= 3 Züge täglich) von Wjasma aus an. Es wurden 20 Züge benötigt. Nur die Handwaffen, wenige Pferde und Fahrzeuge wurden mitgenommen. Auch die beiden Marschbataillone bleiben zurück. “Voll  Stolz und Befriedigung auf ihre Leistungen, aber ohne Bedauern verließ die Division die verschlammten Gefilde Russlands.” (Willemer [1], S. 111) Die Verlegung einer Division von der Ostfront in den Westen nach Frankreich war im Jahre 1942 ungewöhnlich und wurde von den Divisionsangehörigen als "seltener Glücksfall" (Willemer [1], S.112) empfunden. "Die Truppe bestieg ihre Transportzüge im Schneewasser und Schlamm von Wjasma, das in diesem Zustand noch hässlicher wirkte als sonst schon. Die Fahrt führte sie durch den Frühling Deutschlands, vorbei an den heimatlichen Friedensstandorten und endete im sommerlichen Südwestfrankreich, in dem gerade die Erdbeeren und Kirschen reiften.- Welch ein Wechsel der Szene ! Es war dem Soldaten zu Mute, als wenn ihm das Leben noch einmal geschenkt worden wäre." (ebd.) [Quelle: 1] Das Glücksgefühl wurde unterwegs durch einen Partisanenanschlag überschattet. Der Transportzug Nr. 18 mit dem Regimentsstab des I.R. 88 (mit Stabskompanie und weiteren Teilen des Regiments - darunter die 14. Kompanie- besetzt) fuhr zwischen Wjasma und der noch 8 km entfernten Stadt Smolensk auf eine Mine. Der Wagen hinter der Lokomotive, in dem sich Offiziere und Unteroffiziere der 14. Kompanie befanden, wurde zertrümmert. Insgesamt 13 Tote (darunter Ofw. Konopka, Zimmermann und Weiss) und 25 Schwerverletzte (u.a. Hedicke, Ott) waren an Opfern zu beklagen. Ein weiterer Wagen mit Kfz und Waffen wurde ebenfalls beschädigt.   [Quellen: 45, 50, 1] Der Transport nach Frankreich verlief ansonsten planmäßig. “Entlausungen” wurden in Wjasma und später im Westen in Angoulême und Henday durchgeführt. Die Transporte liefen zwischen dem 5. und 14. Mai 1942 im neuen Unterkunftsraum ein (das Vorkommando war bereits am 3.5. eingetroffen). Die Division traf in folgender Stärkesituation in Frankreich ein (unterwegs ausgestiegene Urlauber eingerechnet): 6500 Mann (zum Vergleich: Sollstärke gemäß Kriegsstärkenachweis betrug rd. 17000) 800 Pferde (Soll: 5375) Bewaffnung: außer Karabinern und Pistolen lediglich 20 l.M.G. für Luftschutz Infanterie bestand aus Regimentsstäben mit schwachen Regimentstruppen Infanterieregimentstruppen: I.R. 81 u. 88 mit je einem Bataillon und 1 Btl. des I.R 106 Im Ganzen: Nur noch 7 Schützenkompanien mit je 30 - 50 Mann vorhanden Die Aufgabe der Division bestand nun darin, mit Hilfe dieser verbliebenen Stämme, einigen wenigen Genesenen und einer großen Anzahl von unausgebildeten April-Rekruten des Jahrganges 1923 wieder eine volle Division mit drei Infanterieregimentern aufzustellen. “Der Ersatz stammt aus den industriereichen Gebieten Mitteldeutschlands und ist infolge der nicht ausreichenden Verpflegung körperlich schwächlich und wenig leistungsfähig. Die Ausbildung musste hierauf Rücksicht nehmen:”, heißt es im Tätigkeitsbericht der 15.I.D. im betreffenden Zeitraum. [Quelle und Zitate: 31, BA-MA RH 26-15 / 11] Die aus dem Osten kommenden Soldaten der 15. Infanteriedivision gingen zunächst "erhobenen Hauptes und freudigen Herzens"  (Willemer [1], S. 112) in ihre Quartiere; auch die wenigen verbliebenen abgemagerten und zottigen Pferde sollen die Ohren gespitzt und glänzende Augen bekommen haben. In Frankreich angekommen wurde die 15. I.D. der 1. Armee unter Generaloberst Blaskowitz unterstellt und im Raum Bordeaux untergebracht. Sie unterstand ab dem 22. Mai 1942 zunächst unmittelbar der Armee (keinem Armeekorps). Die Truppen befanden sich in den für ihre Weine berühmten Orten wie St. Emilion, Fronsac und Pomeroles, während der Divisionsstab in Libourne untergebracht wurde. Endlich konnte großzügig Urlaub erteilt werden. Bereits auf der Fahrt durch Frankreich hatte ein Drittel des Bestandes den Urlaubsschein erhalten und war ausgestiegen. Alle Truppenteile der Division erhielten Wochenendhäuser an der Atlantikküste zur Erholung. Am 18. Mai 1942 (also drei Tage nach dem Eintreffen des letzten Zuges aus dem Osten) begann die Einzelausbildung. Da der Division weit über 1000 Unteroffiziere fehlten, wurde sofort ein Divisions-Unterführerkurs organisiert und begonnen. Jedoch war die Zahl sowohl von Ausbildern als auch von Unterführeranwärtern zunächst sehr gering. Für die Ausbildung wurden daher Begleit-Unteroffiziere der Ersatztransporte und auch eine geringe Anzahl von Unteroffizieren aus dem Bereich des Militärbefehlshabers ausgeliehen. Ende Mai trafen bei der Division 5000 Pferde als Ersatz ein, zumeist französische Kaltblüter. Die Zuteilung so vieler Tiere in einem kurzen Zeitraum brachte nicht unerhebliche Probleme mit sich: Geschirr und Halfter waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht ausreichend vorhanden Die Anzahl der vorhandenen Pferdepfleger reichte nicht aus (besonders bei          Artillerieeinheiten); die Pflege wurde z.T. von nicht pferdevertrauten Rekruten übernommen Aufgrund der Ballung der großen Anzahl Tiere griffen Krankheiten um sich Die Ausbildung und Beweglichkeit der Division wurde stark beeinträchtigt Die Division wurde - vom l.M.G. an aufwärts- zunächst notdürftig mit Beutewaffen aus den verschiedensten Ländern ausgestattet. Nur wenige deutsche Waffen wurden zu Ausbildungs- zwecken zur Verfügung gestellt.Die Ausbildung musste also zunächst im Großen an den Beutewaffen erfolgen; anschließend wurden die Soldaten an den einzelnen deutschen Waffen ausgebildet. Der mitgebrachte Fahrzeugbestand musste fast ausschließlich generalüberholt werden; neuer Fahrzeugersatz traf erst nach und nach ein. Hiedruch und durch den allgemeinen Betriebsstoffmangel ergaben sich weitere Einschränkungen bei der Divisionsausbildung. Die Versorgung war auf Eisenbahn und Bespannfahrzeuge angewiesen. Alle Truppenteile erhielten einige wenige Holzgaswagen. [Quellen: 1, 31 (BA-MA RH 26-15 / 11)] Der Sommer 1942 war noch einmal geprägt von den Erfolgen der deutschen Wehrmacht: Im Osten erreichten deutsche Truppen Stalingrad und den Kaukasus. In Afrika drang Rommel bis El-Alamein vor. Die Erfolge der deutschen U-Boot-Waffe erreichten ihren Höhepunkt. Die Soldaten der 15. Infanteriedivision hatten also keinen Grund, wegen Abwesenheit von den Brennpunkten des Krieges ein schlechtes Gewissen zu haben; es schien ganz gut ohne sie zu gehen. Und so erfreute sich die Truppe an der schönen Landschaft, dem guten Wein und am Anblick der weiblichen Schönheiten Südwestfrankreichs. Doch standen daneben auch wieder ernste Aufgaben an: Die Division musste praktisch neu aufgestellt, ihre erheblichen Verluste mussten ausgeglichen werden. Es galt, den eintreffenden Ersatz rasch einzugliedern und auszubilden, um bald für die Abwehr einer Invasion einsatzbereit zu sein. Bereits beim Eintreffen der Division hatte die Organisationsabteilung des OKH dafür gesorgt, dass 10.000 Rekruten bereitstanden. Die kampferprobten Stämme der 15. I.D. - zu erkennen an den roten Bändern der Ostmedaillen - verloren sich bald zwischen den vielen jungen Rekruten. Kompanien und ihre Stäbe mussten neu aufgestellt und Pferde, Fahrzeuge, Waffen, Gerät, Bekleidung und Ausrüstung musste empfangen und verteilt werden. Die Division wurde nach Kriegsgliederung von 1939, also mit drei Bataillonen pro Regiment und drei Regimentern pro Division, aufgefrischt. Im Juni 1942 traf die Masse des noch fehlenden Ersatzes ein. Vor allem gelang es, durch die Genesung von einer Anzahl von Offizieren und Unteroffizieren sämtliche Stäbe der Divisionseinheiten im Sinne einer “vollen” Division wieder aufzustellen. Vor allem beim I.R. 81 traten zahlreiche Scharlachfälle auf, die bei einigen Kompanien zur Quarantäne zwangen und somit die Ausbildung behinderten. Die Perdeseuche griff ebenfalls um sich. Anfang Juni 1942 wurde das I.R. 106, die II. Abteilung / A.R. 15 zusammen mit der Pz.Jg.Abt. 15 sowie der Radfahrabteilung 15 nach Souge verlegt. Ende Juni 1942 wurde das I.R. 88 und die I./A.R. 15 in die Gegend des Truppenübungsplatzes Barbesieux verlegt. Zu dieser Zeit ging die Divisionsführung noch von einer Rückverlegung in den Osten bis spätestens Anfang September 1942 aus. Am 26. Juni 1942 traf der neue Kommandeur General Erich Buschenhagen bei der Division ein. Er war zuvor Chef des Generalstabes des Armeeoberkommandos in Norwegen. Sein Vorgänger, der bewährte Divisionsführer Oberst Pawel verließ die Division zu einer anderen Verwendung. Buschenhagen erkannte sofort nach seinem Eintreffen das Kernproblem der Division, den Mangel an Unteroffizieren; es fehlten Ende Juni noch 1060. Die Anstrengungen in der Unteroffiziersausbildung wurden durch Schaffung spezieller Unterführerkompanien erhöht. Die Ausbildung wurde von der Einzel- über die Gruppenausbildung bis hin zu Bataillons- und Regimentsübungen stetig ausgedehnt. Im Hinblick auf mögliche alliierte Invasionsversuche musste diese Ausbildung schneller vorangetrieben werden als gut war. Es wurden verschiedene Angriffsszenarien der Alliierten entwickelt. Die Reaktion darauf wurde mittels Kriegsspielen und Einsatzkalendern vorbereitet. So wurde u.a. für den Einsatz an der Biskaya und für den Fall der Invasion in Spanien ("Fall Isabella") geübt. Spezielle Jagdkommandos wurden präventiv für die Bekämpfung von Fallschirmjägern und Sabotagetrupps im Landesinneren aufgestellt. In einigen Fällen sollten sich die deustchen Soldaten mit mobilmachungsmäßig herangezogenen, zivilen französischen Omnibussen motorisieren. Auch der Übergang über die Pyrenäen wurde erkundet. Die Alarmbereitschaftszeit betrug Ende Juni 1942 für die Division 8 Stunden und für die aus zwei verstärkten Bataillonen des I.R. 88 gebildete motorisierte Vorausabteilung 4 Stunden. Im Juli 1942 traf die Masse der deutschen Waffen bei der Division ein, die Beutewaffen werden abgegeben. Die Pferdeseuche erreichte in diesem Monat ihren Höhepunkt (30% der Tiere waren nicht einsatzfähig). Zum Einbau von Minen an der Küste werden zwei Pionierkompanien leihweise an die 708. I.D. abgegeben. Am 19.7.1942 fand in Libourne (Sitz des Divisionsstabsquartiers) für die dort liegenden Truppenteile ein Feldgottesdienst statt. Der August 1942 stand vor allem im Zeichen der Verbandsausbildung. Es fanden sowohl eigenständige Regimentsübungen statt als auch Übungen mit verstärkten Regimentern, die unter Heranziehung weiterer Truppen, vom Divisionskommandeur Buschenhagen und von Oberst Hirt geleitet wurden. Sämtliche Übungen begangen mit einem Alarm und legten als Lage eine feindliche Landung zu Grunde. Die Übungen liefen eine Nacht und einen Tag und brachten die Ausbildung und die Wendigkeit der Führer voran. Am 19. August 1942 fand weitab vom Divisionsabschnitt bei Dieppe ein alliiertes Landungsunternehmen statt. Die 15.I.D. wurde deshalb durch eine Vorwarnung in Alarmbereitschaft versetzt. Die gewonnenen Erfahrungen der für die Deutschen erfolgreichen Abwehr des Landungsversuchs wurden auch von der 15. I.D. gründlich ausgewertet und in die Verteidigungstaktik mit einbezogen. [Quellen: 1, 31 (BA-MA RH 26-15 / 11)] Ende August 1942 erreichte die Division die Nachricht vom Freitod ihrers ehemaligen Kommandeurs Friedrich-Wilhelm von Chappuis. Dieser hatte nach dem siegreichen Frankreich- Feldzug die Führung des XXXVIII. Armee-Korps übernommen und war - wie viele andere Kommandeure - nach der deutschen Niederlage im russsichen Winter abgelöst und in die Führerreserve versetzt worden. Darüber kam er nicht hinweg und schoß sich am 28.8.1942 in Magdeburg eine Kugel in den Kopf. Zu Ehren ihres ehemaligen Kommandeurs erließ die Divisionsführung am 31. August 1942 nachstehenden Tagesbefehl: (Abschrift aus BA-MA RH 26-15 /12) [Quelle: 31 und 13] Die 15. I.D. ging ursprünglich nicht davon aus, dass der September als Ausbildungsmonat noch zur Verfügungs stehen würde. Dieser wurde nun intensiv genutzt, um die Ausbildung auf allen Gebieten zu vertiefen. In diesem Monat fand auch eine Divisions-Nachrichten-Rahmenübung statt (2 Tage und 2 Nächte). Der letzte verfügbare Reserve-Kraftstsoff wurde verbraucht. Erst im Oktober rechnete die Divisionsführung damit, dass die Division den Winter über noch im Westen verbleiben würde. Zahlreiche Anordnungen wurden getroffen, um die Unterbringung der Truppe im Winter zu verbessern. Die Ausbildung wurde weiter fortgesetzt. Am Anfang des Monats Oktober musste die 15. I.D. insgesamt 20 Offiziere und 477 Unteroffiziere und Mannschaften an die 344. Infanteriedivision (Neuaufstellung) abgeben. Diese Abgaben wurden durch Oktober-Rekruten wieder ausgeglichen, die in einem speziell aufgestellten Feldrekrutenbataillon in Rochefort unter Hauptmann Normanni (G.R. 81) ausgebildet wurden. Das neue Truppenkennzeichen “Der Römer” wurde am 9. Oktober 1942 nach einem Preisausschreiben eingeführt und löste den bis dahin verwendeten Kreis um das taktische Zeichen ab. Am 10. Oktober 1942 ging der Befehl ein, dass die 15. I.D. die 327. I.D. in ihrem Küstenabschnitt zwischen Loire und Garonne ablösen sollte; der Bahntransport wurde in der Zeit vom 19. bis zum 22. Oktober durchgeführt. Der Stab wurde am 20.10. nach Niort verlegt, und am 24.10. um 18.00 Uhr übernahm die 15. Division schließlich die Stellung der 327. . Von diesem Zeitpunkt ab führte die 15. I.D. in Frankreich wieder ein Kriegstagebuch. [Quellen: 1, 31 (BA-MA RH 26-15 / 11)] Als die Alliierten im Herbst 1942 in Nordafrika landeten, wurde die Wahrscheinlichkeit einer unmittelbar bevorstehenden großen Invasion in Frankreich erheblich geringer. Deutsche Truppen besetzten den bis dahin unbesetzten Teil Frankreichs; auch Truppen der 15. nahmen an der Besetzung teil. Die 15. I.D. unterstand in ihrem neuen Küstenabschnitt dem LXXX. Armeekorps (General Gallenkamp). Der Divisionsstab ging nach Fontenay le Comte. Im Divisionsabschnitt lag auch der große U-Bootbunker La Pallice bei La Rochelle, sowie vier Inseln (Ile de Ré, Oleron, Noirmoutier und Ile de Yeu). Einschließlich dieser Inseln war der zu verteidigende Küstenabschnitt rund 500 km lang, der somit nicht gänzlich in gleichmäßiger Stärke geschützt werden konnte. Die Division legte deshalb die Verteidigungsschwerpunkte auf die Häfen, während das Zwischengelände nur von schwachen Truppen überwacht wurde, um eine Invasionsabsicht rechtzeitig erkennen zu können. Die 15. I.D. richtete eine Küstenverteidigungsgruppe “Nord” (Grenadierregiment 81) und “Süd” (G.R. 88) ein, während sich das G.R. 106, die Pz.Jg.Abt. 15 und die Radf.Abt.15 in Reserve befanden. (Am 15.10. waren alle I.R. des Heeres in Grenadierregimenter umbenannt worden). In La Rochelle herrschte indessen Chaos in den Befehlsverhältnissen. Zwar wurde Verbindung zu den benachbarten Truppen aufgenommen (es fand auch ein paradeähnlicher Vorbeimarsch vor den umliegenden Truppenteilen in der Stadt statt), doch gelang es -trotz persönlichem Einvernehmens- nicht, Klarheit in die Befehlsverhältnisse zu bringen. Der Kommandant der Festung, Oberst Schmidt, hatte zwar die Verantwortung im Ernstfall; die im Festungsbereich liegenden Stäbe und Truppen unterstanden ihm aber nur im Kampf (und auch dann nicht uneingeschränkt), nicht jedoch in der Vorbereitung des Ernstfalls! Die 15. Infanteriedivision sollte in den Festungsbauten der Organisation Todt (OT) kämpfen, hatte aber auf ihre Ausführung und Ausstattung keinen Einfluss. Oberst Butz bildete in praktischen Vorträgen Führer und Waffenmeisterpersonal am neuen Maschinengewehr M.G. 42 aus. Nach und nach verschlechterte sich die "große Lage", die Initiative auf den Kriegsschauplätzen ging zunehmend an die Alliierten über. Das deutsche Afrikakorps war auf dem Rückzug nach Tunis. Der Kessel um Stalingrad hatte sich geschlossen, auch anderen Truppenteilen an der südlichen Ostfront und im Kaukasus drohte der Abschnitt von ihren Verbindungen. "Die alten Russlandkämpfer [der 15.I.D.] waren im Herzen bei ihren Kameraden im Osten".(Willemer [1], S. 115) Im Dezember wird der Verteidigungsabschnitt weiter ausgebaut. Landfronten werden vor La Rochelle und Les Sables D’Olonne errichtet. Die Division verbessert die Verbindung zwischen beiden Küstenverteidigungsabschnitten, in dem mehrere Einheiten in das Marschgebiet Marais gelegt werden, um die dortigen Übergänge zu sichern. In La Rochelle fand im Dezember auch ein Planspiel statt, dem eine starke feindliche Landung zugrunde lag. Da im Hafen von Bordeaux Sabotageakte durchgeführt wurden, wurde die Sicherung des U-Boot Hafens La Pallice bei La Rochelle von der 15. I.D. überprüft und verbessert. Ebenso wurde ein erhöhter Streifendienst an der Küste eingerichtet.  Am 9.  Januar 1943 ging schließlich der Befehl an die Division, Transportbereitschaft herzustellen, die vergleichsweise ruhige und angenehme Zeit in Frankreich ging ihrem Ende entgegen. Unter Zurückstellung der Ausbau-Aufgaben wurden noch einmal sämtliche Ausbildungsvorhaben intensiviert, wobei der Fokus auf der Ausbildung zur Angriffsdivision im Winterkrieg lag. Änderungen in den Kommandeursstellen waren eingetreten: Das I.R. 81 wurde nun von Oberst Freytag, das I.R. 106 von Oberstleutnant Laengenfelder und die Nachrichtenabteilung 15 von Hauptmann Stockbauer übernommen. Mit den Obersten Desch, von Horn und Zärban (der spätere Herausgeber der Divisionsgeschichte) verließen bewährte Köpfe die Division. Ende Januar 1943 wurde die Division in ihrem Abschnitt von der 158. Reservedivision abgelöst und in den rückwärtigen Teil ihres damaligen Unterbringungsgebietes verlegt. Die Übergabe erfolgte am 25. Januar um 18:00 Uhr. [Quellen: 1, 31 (BA-MA RH 26-15 / 13)] Am 10. Februar wurde vom Divisionskommandeur bis herunter zu den Kompanien (pp.) ein “Merkblatt für den Osteinsatz” verteilt. Hier die Abschrift:                      Seite 1                             Seite 2                             Seite 3                        Seite 4                            Seite 5                            Seite 6 [Quelle: Abschrift der Anlage 5 zum KTB der 15. I.D., I a., (NARA T-315 R-662 Dok.Nr. 000224 ff.)] Die Ausbildung der Division in Frankreich und ihre Vorbereitung auf den zweiten Einsatz im Osten wurde durch verschiedene Randbedingungen und Ereignisse nicht unerheblich erschwert, so dass nicht alle Ausbildungswünsche erfüllt werden konnten: - Sicherungsaufgaben an der Küste parallel zur Ausbildung - Beteiligung am Einmarsch in das unbesetzte Frankreich - Eingeengtes Gelände, da die Felder bestellt wurden - Abgabe bewährter Führer und Unterführer an andere Truppenteile - Ersatz der Führer- und Unterführerabgänge teilweise aus Luftwaffeneinheiten Die Division hielt sich trotz aller Annehmlichkeiten, die das Land bot, bewusst fern von jedem Etappenleben. Auf Disziplin wurde scharf geachtet; "gegen Übergriffe an der Bevölkerung wurde streng eingeschritten." (Willemer [1], S. 117) Am Ende des Frankreich-Aufenthalts war die Division voll aufgefüllt und ausgerüstet. Die Truppe war mit dem neuen M.G. 42 ausgestattet worden. Die Aufklärungsabteilung 15 wurde in eine Radfahrabteilung umgegliedert und umbenannt. Neben einer Mot-Z-Pak-Kompanie wurde die Panzerjägerabteilung 15 auch mit einer Kompanie 7,5 cm Pak auf leichtgepanzerter Selbstfahrlafette (SFL) und mit einer Kompanie 2cm-Flak ausgerüstet. Die Mot-Z-Pak wurden - auch bei der 14. Kompanie- mit leichten Räder-Raupenfahrzeugen ("Maultieren") gezogen; diese erwiesen sich später für einen Russlandeinsatz jedoch als nicht robust genug. Spezielle Winterausrüstung (Schneeschuhe, Bootsschlitten (Akjas) usw.) wurde ausgegeben. Weiße Tarnfarbe bedeckte bald die sichtbaren Teile der Fahrzeuge und großen Waffen. Warme Winterbekleidung, Filzstiefel mit Ledereinfassung zum Schutz vor Kälte und gegen sofortiges Aufweichen bei Nässe, Überjacken mit angeschnittener Kapuze und weite Überhosen (Wechselkleidung mit den Tarnfarben feldgrau und weiß, beidseitig tragbar) gehörten ebenfalls zur neuen Ausrüstung. In die Zugfolge wurde in Deutschland noch eine Flugabwehr-M.G.- Kompanie eingegliedert. "Die Heimat [hatte noch einmal] alles getan, um uns für den kommenden Kampf gut auszustatten."(Willemer [1], S. 117) Dennoch musste sich erst erweisen, ob die junge Truppe, die größtenteils noch nie im Kampf gestanden hatte, sich in der Schlacht bewähren würde. Die Divisionsführung hoffte, das der erste Einsatz kein Großeinsatz sein würde. "Mit anderen Gefühlen als im Jahre 1941 zog der Soldat nach Osten." (Willemer [1], S. 118) [Quellen: 1, 31 (BA-MA RH 26-15 / 13)] Abschrift des Tagesbefehls anlässlich des Todes des ehemaligen Kommandeurs Gen. von Chappuis [Quelle: BA-MA RH 26-15 / 12] Einsatzräume der 15. I.D. an der französischen Atlantikküste von Mai 1942 bis Februar 1943 (Quelle: Willemer [1]) Ein Marder I mit dem Truppenkennzeichen "Römer" der 15. I.D., Frankreich 1942 (Quelle: Bundesarchiv) 4. / 5. Mai 1942. 8km von Smolensk“, Anschlag auf einen Verlegungszug der 15. I.D. (Quelle: 50) 4. / 5. Mai 1942. 8km von Smolensk“, Anschlag auf einen Verlegungszug der 15. I.D. (Quelle: 50) 4. / 5. Mai 1942. 8km von Smolensk“, Anschlag auf einen Verlegungszug der 15. I.D. (Quelle: 50) 4. / 5. Mai 1942. 8km von Smolensk“, Anschlag auf einen Verlegungszug der 15. I.D. (Quelle: 50) 4. / 5. Mai 1942. 8km von Smolensk“, Anschlag auf einen Verlegungszug der 15. I.D. (Quelle: 50) 4. / 5. Mai 1942. 8km von Smolensk“, Anschlag auf einen Verlegungszug der 15. I.D. (Quelle: 50) 4. / 5. Mai 1942. 8km von Smolensk“, Anschlag auf einen Verlegungszug der 15. I.D. (Quelle: 50) 4. / 5. Mai 1942. 8km von Smolensk“, Anschlag auf einen Verlegungszug der 15. I.D. (Quelle: 50) Der Friedhof Kolodnia zwischen Wjasma und Smolensk. Hier wurden die Opfer des Partisanenanschlages (auf den Verlegungszug) begraben. Mai 1942. Partisanenanschlag Entlausung Ist - Stärke April-Rekruten Urlauber Abschrift: "Merkblatt für den Osteinsatz" Abschrift: "Merkblatt für den Osteinsatz" Abschrift: "Merkblatt für den Osteinsatz" Abschrift: "Merkblatt für den Osteinsatz" Abschrift: "Merkblatt für den Osteinsatz" Abschrift: "Merkblatt für den Osteinsatz"