Die 15. Infanteriedivision im Zweiten Weltkrieg Angriffskämpfe bei Wjasma ab 28. März 1942 Am 28. März 1942 traf die 15. I.D. nach anstrengenden Märschen auf verschneiten Wegen pünktlich in ihren befohlenen Unterbringungsräumen westlich, östlich und nördlich von Wjasma ein. Die Division wurde dem V. Armeekorps (General Wetzel) unterstellt. Chef des Generalstabes dieses Korps war Oberst Schmidt, der spätere “Stalingrad-Schmidt”. Mit dem Eintreffen der Division traf auch ein Marschbataillon in Stärke von 5 Offizieren, 82 Unteroffizieren und 837 Mann ein, was rein zahlenmäßig eine erhebliche Verstärkung der Infanterie bedeutete. Die Divisionsführung war jedoch der Ansicht, dass diese jungen und unerfahrenen Soldaten nicht sofort in die fechtenden Truppen eingereiht werden sollten. Sie zog es in diesem Fall vor, mit wenigen, aber dafür kampferprobten Männern ihren am gleichen Tag erhaltenen Kampfauftrag auszuführen. Der Auftrag sah vor, die ständige Bedrohung von Norden der als Versorgungsader sehr wichtigen Autobahn zwischen Smolensk und Wjasma zu beseitigen. Seit vielen Wochen schon gefährdete und behinderte ein russisches Kavalleriekorps die Versorgung. Das Korps hatte sich mit Partisanen und neu hinzugestoßenen Reserven kontinuierlich verstärkt. Erheblicher Aufwand war nötig, um die Verbindungen offen zu halten. Die 15. I.D. wurde nun zur Vernichtung dieser Feindgruppe am 31. März 1942 angesetzt. Sie sollte dazu nördlich der Autobahn nach Westen vorstoßen. Die 5. Panzerdivision sollte mit dem gleichen Auftrag einen Tag später rund 10 km weiter nördlich antreten. Die sich südlich der Autobahn befindliche 106. Infanteriedivision sollte nach Norden vorstoßen, sobald sich bei der 15. I.D. ein Erfolg abzeichnete. Das ganze Unternehmen wurde unter strengster Geheimhaltung vorbereitet. So durften zur Erkundung nur die Kommandeure selbst - ohne Begleitung - in einer genau begrenzten Zahl von Schlitten vorfahren, um ihre Erkundungsaufträge durchzuführen, die sie am Abend des 28. März erhalten hatten. Die Erkundung war nur aus den Beobachtungs- und Feuerstellungen der dem Feind gegenüberliegenden Sicherungskräfte erlaubt. Karten durften nur in Häusern und Unterständen benutzt werden, so dass kein gegnerischer Beobachter die Vorbereitungen mitbekommen sollte. So fuhr auch der Divisionsführer und der Ia der 15.I.D. am 29. März in das Angriffsgelände. Karten und Luftbilder wurden studiert, die Sicherungstruppen befragt und das gegenüberliegende Gelände von den Beobachtungsstellen aus in Augenschein genommen. Es ergab sich folgendes Bild: Die Sicherungen hielten die Dörfer Golowlewo, Lukjanowa und Petino mit schwachen zusammengerafften Kräften (aus rückwärtigen Diensten, Feldzeugstellen, geschützloser Heeresartillerie usw.) besetzt. Die Division musste den Angriff über diese Kräfte hinweg führen, die selbst nicht für den Angriff zu verwenden waren. Nur dem III. Bataillon des I.R. 314 konnte auf dem linken Flügel eine begrenzte Angriffskraft zugesprochen werden. Der Feind hatte die der Sicherung westlich gegenüberliegenden Ortschaften und Waldgebiete besetzt. Bis auf einige Späh- und Stoßtruppunternehmen hatte er sich in diesem Abschnitt in den letzten Tagen ruhig verhalten. Die Hauptschwierigkeit für den Angriff war der tiefe Schnee. Er bedeckte das Gelände in einer Höhe von ca. 60 cm und erreichte in Mulden und Schneewehen bis zu einem Meter. Somit waren alle Fahrzeuge auf gebahnte Wege angewiesen. Die Fußsoldaten, die querfeldein vorgingen, mussten sich durch den Schnee mühsam und zeitraubend vorwühlen. Für das Vorfahren der Panzer musste eigens ein Weg von Schnee geräumt werden. Auf den Luftbildern war zu erkennen, dass die russischen Schlittenwege bei Roshnowo und Woljeikowo begannen, während die eigenen Wege bei den Sicherungskräften und der Räderfahrweg bei Lukjanowo endete. Die Zwischenstücke zwischen den eigenen und den gegnerischen Schlittenwegen mussten also rasch überwunden werden, wozu besondere Maßnahmen notwendig wurden. Das V. Armeekoprs stellte der Division zusätzliche Mittel für den Angriff zur Verfügung, ließ aber der Divisionsführung - gemäß der Auftragstaktik des deutschen Heeres - freie Hand in der Kampfführung. Die Division konnte sich die Sicherungskräfte im Angriffsabschnitt für die Dauer der Kämpfe unterstellen. Ebenso wurden der Division 5 Panzer der 5. Panzerdivision unter Leutnant Hauck und ein schweres Wurfgerät unterstellt. Im Gegenzug musste die 15. I.D. die Aufklärungsabteilung 15 an die 5. Panzerdivision für den Angriff abgeben. Der Kampfplan sah so aus: Eine Angriffsgruppe Schmidt (I.R. 88, III./106 und Pz.Komp.) wurde gebildet Diese Schwerpunktgruppe sollte vom Nordteil Lukjanowo über Roshnowo auf Tischowo          durch die Waldzone stoßen Südlich davon sollte die Angriffsgruppe Desch (I.R. 81) von Lukjanowo aus über          Wojeikowo auf Strukowo vorgehen Das III./I.R. 314 sollte am ersten Tag einen Angriff nach Westen vortäuschen Pz.Jg.Abt. 15 (zu zwei Schützenkompanien) sollte Divisionsreserve sein Für die Überwindung der schneebedeckten Stücke zwischen den eigenen und den feindlichen Schlittenwegen wurde eine umfangreiche Schneeräumorganisation geschaffen. An der Spitze der Panzer begann sie, hier hatte das Pionierbataillon 15 mit dem unterstellten Marschbataillon den Räumauftrag. Dahinter folgten starke Tross-und Sicherungstruppen. Weiter hinten mussten weitere Arbeitskräfte die dann bereits vorhandenen Wege weiter verbreitern, Schadstellen ausbessern und Ausweichstellen anlegen. Neben den Schlitten mussten ja auch Panzer- und Artilleriefahrzeuge, Munitions-LkW und Nachrichtenfahrzeuge rasch nach vorne gezogen werden. So kam es, dass die für den Wegebau eingesetzten Kräfte die der kämpfenden Truppe um ein Mehrfaches übertrafen. Hauptmann Backhaus hatte die Führung dieser Räumkräfte -rückwärts des Pi.Btl. 15- als Stabsoffizier für Marschüberwachung übernommen. Um die Angriffsabsichten nicht zu verraten, durften die Räumungen bis zur eigenen Sicherung nur in einem Umfang betrieben werden, wie er bisher von den bodenständigen Kräften durchgeführt worden war. Auf ein Artillerie-Vorbereitungsfeuer wurde ebenfalls verzichtet, um die Überraschung zu wahren. Stattdessen wurde der Angriffsbeginn in die letzte Dunkelheit des frühen Morgens gelegt. Die für den Angriff vorgesehenen Soldaten wurden erst in der Nacht vor dem Angriff in die vorderste Linie verlegt, um sich dort in den Dörfern noch einmal kurz aufzuwärmen. Die Temperaturen betrugen nachts noch bis zu - 20 Grad. Tagsüber herrschte noch milder Frost. Die Panzer sollten erst unmittelbar vor Angriffsbeginn von Schipino aus zur Infanteriespitze vorfahren, da sonst die Gefahr bestand, dass der Gegner durch den Motorenlärm vorgewarnt sein würde. Für das notwendige Freihalten der Wege von allen Fahrzeugen wurden genaue Befehle erteilt, die von Offizieren scharf überwacht wurden. Am 29.3. abends wurde in Schipino eine Art Planspiel auf einem vom Divisionszeichner Feldwebel Küderle rasch entworfenem Kartenplan mit allen Kommandeuren und dem Panzerführer abgehalten. Intensiv wurde besonders das Zusammenwirken der beiden Angriffsgruppen untereinander und mit dem A.R. 15 besprochen. Die Erkenntnisse hieraus beeinflussten die Bereitsstellungsbefehle an die einzelnen Einheiten. Nachdem die Truppenteile am 30. März ihre Vorbereitungen getroffen hatten, bezogen die Angriffstruppen in der darauffolgenden Nacht ihre Bereitstellungsräume. Dabei kam es zu einer der “Friktionen, wie sie im Kriege so oft vorkommen.” (Willemer [1], S. 101). Das III./I.R. 106  war auf dem Weg in die Bereitstellungsräume an der Straße Wjasma- Markowo aufgehalten worden, da sich auf dieser die 5. Panzerdivision quer zu diesem Bataillon nach Norden bewegte. Als Aushilfe wurde dem III./106 befohlen, zunächst ohne Fahrzeuge eine Lücke in der Kolonne der 5. P.D. auszunutzen und in die Bereitstellungsräume zu marschieren. “Auf diese Weise traf das Bataillon gerade noch rechtzeitig ein.” (ebd.) Am 31. März 1942 um 5:45 Uhr begann der Angriff. Die Panzer waren pünktlich bei der Spitze angerollt und gaben der angreifenden Infanterie Feuerschutz. Diese hatte sich etwa 200 Meter im Schnee voran gearbeitet. Ihnen folgten in der Verlängerung des Schlittenweges die Räumkräfte, angeführt von Minensuchern des Pionierbataillons 15 mit ihrem Kommandeur Hauptmann Triska an der Spitze. “Die Schneeschaufler verteilten sich über die Länge von 200 m und beginnen sofort im Liegen und Sitzen den Weg auszuschaufeln. Danach fahren die Panzer ein Stück vor und das Spiel beginnt von neuem. Der Feind am Waldrand wird völlig überrascht und bald geworfen. Raupenartig sich vorschiebend durchschreitet so das III./88 zusammen mit den Panzern den Wald und nähert sich Roshnowo, von wo Pak- und Maschinengewehrfeuer den Angreifern entgegenschlägt. Die Gruppe Schmidt zieht das III./106 zum Angriff auf Roshnowo nach vorn.” (Willemer [1], S. 101/102) Indessen hatte sich die Gruppe Desch mit dem III./81 durch den Wald östlich von Wojeikowo gekämpft und sich zum Angriff auf das Dorf bereit gestellt. Für den Angriff wurde das Feuer der Panzer, der schweren Infanteriewaffen und der gesammten Artillerie gebündelt. Unter den Augen des Divisionsführers Obert Pawel tritt um 12:00 Uhr Hauptmann von Criegern mit seinem Bataillon nach starkem Feuerschlag aller Waffen an. es gelingt, den Feind durch das eigene Feuer niederzuhalten, zudem nimmt ihm der Qualm brennender Häuser die Sicht. “Das III./81 trägt seinen Angriff wie auf dem Übungsplatz vor. Ohne Aufenthalt, fast ohne sich hinzulegen, waten die Schützen durch den Schnee und brechen in Wojeikowo ein. Um 13:00 Uhr wird das Dorf genommen, der Rest der feindlichen Besatzung weicht nach Westen aus. “ (Willemer [1], S. 102) Anderthalb Stunden später fiel auch Roshnowo. Im nächsten Angriffstakt hatte sich das Feuer der Panzer und Artillerie auf diesen Ort vereinigt, der anschließend durch einen Flankenangriff des III./106 und von Teilen des I.R. 88 erobert wurde. Am Abend dringt die Gruppe Schmidt in den Wald westlich Roshnowo ein, während es der Gruppe Desch gelingt, ein feindliches Grabensystem westlich von Wojeikowo zu erobern. “Der Angriffstag war ein voller Erfolg für die Division. Sie hatte dem Feind im tiefen Schnee 4-5 km Gelände entrissen und zwei Dörfer genommen. Das Vertrauen auf die eigene Kraft war gehoben.” (ebd.) Die eigenen Verluste betrugen am ersten Angriffstag 12 Tote und 25 Verwundete, im Einzelnen: I.R. 81: 4 Tote 4 Verwundete I.R. 88: 4 Tote 10 Verwundete Pi.Btl. 15: 2 Tote 5 Verwundete III./314: 2 Tote 6 Verwundete Der Gegner verlor alleine in Roshnowo 50 Tote, außerdem wurden zwei Gefangene eingebracht und 1 Pak, 1 Flak, 3 s.M.G., 3 l.M.G. 1 Granatwerfer und 5 Panzerbüchsen erbeutet. Die schweren Infanteriewaffen der Division litten bereits am ersten Angriffstag unter Munitionsmangel. Besonders kritisch war die Situation bei den Infanteriegeschützen. Das V. Armeekoprs und auch die Armee verfügten über keine Bestände. Deshalb bat der Ia der 15. I.D. (Oberstleutnant i.G. Willemer) das VII. A.K. an der Schanja um Aushilfe, die auch gewährt wurde. Aus dem früheren Munitionslager Upolosi wurden 200 Granaten für das schwere und 800 Granaten für das leichte Infanteriegeschütz abgeholt. Am zweiten Angriffstag sollte die Gruppe die Heilanstalt (ein ehemaliges Schloss) und Tschitschkowo einnehmen, während die Gruppe Desch auf Strukowo angesetzt wurde. Die Panzerjägerabteilung 15 wurde nach Roshnowo vorgezogen, um dass III. Bataillon des I.R. 106 abzulösen und nach Norden die rechte Divisionsflanke zu sichern. Das III./314 sollte zunächst an Ort und Stelle verbleiben. Um 5:00 Uhr morgens am 1. April 1942 beginnt der zweite Angriffstag. Die Gruppe Schmidt stößt sofort im Wald zwischen Roshnowo und der Heilanstalt auf harten Widerstand. Der Infanterie und den Pionieren gelingt es nicht, über die Panzerspitze hinaus vorwärts zu kommen. Daraufhin versucht die Führung des III./88 (Oberleutnant Laudenbach) und die Führung der Panzer (Leutnant Hauck) eine Umgehung der feindlichen Stellung von Süden her. Die Panzer stoßen hierbei ruckweise im nicht gebahnten Schnee vor, wobei ein Panzer auf eine Mine fährt und einen Kettenschaden erleidet. Dennoch gelingt es schließlich, die Sperre zu durchbrechen. Um 12:45 Uhr wird die brennende Heilanstalt erobert. Die Gruppe Schmidt stößt dem zurückweichenden Feind nach und kann um 14.30 Uhr Tschitschkowo nehmen. 200- 300 Sowjets entkommen nach Norden. Nach Angaben eines russischen Lehrers wurden die Dörfer Roshnovow und Tschitschkowo im Zuge des deutschen Rückzugs im Jahre 1943 niedergebrannt (Taktik der “Verbrannten Erde”). Auch die Heilanstalt für psychisch Kranke fiel den Kriegswirren zum Opfer. Auf dem Gelände entstand eine Ansiedlung mit dem Namen “Anosheno”, deren letzte Einwohner den Ort jedoch ab dem Jahr 2007 verließen. Schwächer war der Widerstand bei der Gruppe Desch, die den Wald östlich Strukowo im Lauf des Tages einnehmen kann. Vielen Stunden dauerte das Nachziehen der schweren Infanterie- Waffen. Deshalb sollte die Artillerie und die Gruppe Schmidt die Angriffsunterstützung für den Angriff auf Strukowo leisten. Da die Gruppe Desch mit den Angriffsvorbereitungen bis zum Beginn der Dunkelheit nicht fertig werden konnte, bestand die Division nicht mehr auf einen Angriff am gleichen Tag. Doch die Gruppe Desch entschloss sich aus eigener Initiative zu einem Nachtangriff. Unter der Führung von Major von Criegern wird Strukowo in der Nacht “mit der blanken Waffe” regelrecht überfallen und dem Gegner entrissen, wodurch die Truppe auch zahlreiche Unterkünfte gewinnt. Nicht zuletzt gelang der Gruppe Desch somit auch noch die Erreichung des Tagesziels auf der ganzen Linie. Durch Stoßtrupps hatte das sich zunächst nicht am Angriff beteiligende III./314 Verbindung mit dem III./81 aufgenommen. Am zweiten Angriffstag hatte das I.R. 81 zwei Verwundete, das I.R. 88 zwei Tote und 12 Verwundete sowie zwei Mann mit Erfrierungen an Verlusten. Beim I.R. 106 wurden 5 Mann verwundet. Die Panzerjägerabteilung 15 verlor 3 Tote und 6 Verwundete und das III./ 314 meldete einen Verwundeten. Insgesamt verzeichnete die 15.I.D. am zweiten Angriffstag 5 Tote, 28 Verwundete und 2 Ausfälle durch Erfrierungen. Am Morgen des 1. April 1942 war weiter nördlich auch die 5. Panzerdivsion zum Angriff angetreten. Sie hatte mit der ihr unterstellten Aufklärungsabteilung 15 unter geringen Verlusten ebenfalls alle Angriffsziele des Tages erreicht. Trotz der Erreichung der Tagesziele hatte sich an den beiden Angriffstagen gezeigt, dass alle Bewegungen in dem tiefen Schnee sehr zeitaufwändig waren. Trotz aller Anstrengungen gelang es den Schneeräumtrupps nicht, die Wege bis zu den Angriffsspitzen so auszubauen, dass die schweren Räderfahrzeuge (Geschütze etc.)  nach vorne gezogen werden konnten. Die Divisionsführung entschloss sich daher, den Angriff nach Westen am 2. April nicht weiter fortzusetzen; stattdessen sollte die Truppenteile aufschließen und die Artillerie sollte nach vorne gebracht werden. Zudem musste das nur in schmaler Front entlang der Vormarschwege durchschrittene Gelände von versprengten Feindteilen gesäubert werden. Die Gruppe Schmidt sollte in der Nordflnake die Dörfer Naryschewo und Kusnezowka nehmen, was durch das III./106 und die Pz.Jg.Abt. 15 auch gelang. 50 Russen wurden gefangengenommen. Im Süden der Divisionsabschnitts wurde Kostjukowka im Süden des Divisionsabschnitts kampflos vom III./314 besetzt. Das Artillerieregiment 15 wechselte staffelweise die Stellung in den Raum Roshnowo-Wojeikowo. Die 5. Panzerdivision gewann durch die Einnahme von Bogorodizkoje Anschluss an den rechten Flügel der 15. I.D. . Somit waren alle Voraussetzungen für einen weiteren Angriff nach Westen am 3. April erfüllt. In den nächsten beiden Tagen kamen die Truppen überall gut voran. Die vom Feind verteidigten Dörfer wurden meisten von zwei Seiten konzentrisch angegriffen. Die eigenen Verluste gingen immer mehr zurück; das Zusammenwirken der Waffen spielte sich ein. Die Orte Stepanowa, Jannowo, Mitino und Krassnikowo wurden genommen. Der Feindwiderstand ließ immer mehr nach. Am 4. April 1942 trat nun auch (entlang des Wjasmatals) die 106. I.D. von der Autobahn her zum Angriff nach Norden an. Am 5. April (Ostersonntag) wurde die 15. i.D. nach Nordwesten eingedreht, um dem Gegner den Weg aus der drohenden Umklammerung zu verlegen. Noch vor dem erfolgreichen Abschluss dieser Kämpfe erhielt die Division eine neue Aufgabe: Den Befehl zum Angriff gegen die im Südostkessel von Wjasma eingeschlossenen Feindkräfte. Die Divisionseinheiten wurden wenige Minuten nach dem Eingang des Befehls fernmündlich benachrichtigt. Die Division musste aus der Bewegung heraus kehrt machen und über Wjasma hinaus nach Südosten zurück marschieren. “Der Korps-Chef lässt dabei durchblicken, dass es danach für die Division auf eine schöne lange Reise geht.” (Willemer [1], S. 105) So wurde die 15. Infanteriedivision von der 106. I.D. abgelöst und setzte sich nach Regelung der Marschfolge und der Unterkünfte für den Abend in Marsch. Der Ia Willemer fuhr inzwischen nach Wjasma zur Einweisung in die neue Aufgabe beim V. Armeekorps. In einem Kessel südöstlich von Wjasma war der Kern der sowjetischen 33. Armee und Fallschirmjägereinheiten in einem Gebeit von 15 mal 20 Kilometern eingeschlossen. Diese Truppen wurden aus der Luft versorgt. Der Einschließungsring um dieses Gebiet wurde von Sicherungen der 23. I.D. im Süden, der 3. I.D. mot. im Norden und von Teilen der 20. Panzer- Division im Osten gebildet. Frühere Versuche den Kessel zu verengen, waren stets am erbitterten Feindwiderstand gescheitert. Nun sollten die 5. Panzerdivision von Westen und die 15. Infanteriedivision von Norden aus angreifen und die Feindkräfte im Kessel zerschlagen. Der 15. I.D. wurden dafür die im Abschnitt befindlichen Sicherungen unter Oberst Küster, 6 Panzer unter Leutnant Hauck, eine Wurfgerät und -für die erste Angriffsphase- eine Nebelwerferabteilung unterstellt. Außerdem kam die A.A.15 von der 5. Panzerdivision zur 15. I.D. zurück. “Sie hatte sich die hohe Anerkennung der 5.Pz.Div. erworben.” (Willemer [1], S. 105) Da es seit dem 4. April 1942 tagsüber bei intensivem Sonnenschein taute, bereitete der Anmarsch in den Bereitsstellungsraum die größten Schwierigkeiten, da die Wege grundlos wurden und der von den Räumtrupps beseite geschaffte Schneeschlamm immer wieder nachfloss. An Bachübergängen und Senken mussten deshalb besonders starke Schiebekommandos bereitgestellt werden. Nur in der Nacht waren die Wege bei leichtem Frost noch einigermaßen fest, weshalb man die Marschbewegungen auch vorwiegend nachts durchführte. Gerade noch rechtzeitig wurde so unter größten Mühen der Bereitstellungsraum in der Nacht vom 9. auf den 10. April erreicht. Der Führer der Gruppe Schmidt, Oberstleutnant Schmidt wurde zum Ausheilen seiner Armverwundung auf Genesungsurlaub geschickt. Seine Gruppe wurde von Oberstleutnant von Horn übernommen, dem noch weitere Einheiten unterstellt wurden. Die Gruppe von Horn setzte sich wie folgt zusammen: Stab und schwere Kompanie des I.R. 88 III. Bataillon des I.R. 88 III. Bataillon des I.R. 106 5 Panzer unter Führung von Leutnant Hauck Die Gruppe Desch bestand aus dem Stab und der schweren Kompanie des I.R. 81, dem III. Bataillon des I.R. 81 und der Aufklärungsabteilung 15. Die Panzerjägerabteilung 15 war Divisionsreserve. Folgender Angriffsplan wurde ausgearbeitet: Beide Angriffsgruppen sollten mit ihren inneren Flügeln eng nebeneinander - mit Schwerpunkt an der Mittellinie - aus dem Raum Melichowo über das offene Gelände nach Süden vorstoßen und in einem Zug Shulino erobern. Hier sollten sich die Gruppen mit den Spitzen der aus südöstlicher Richtung angreifenden 5. Panzerdivision (deren Nordflügel) treffen. Die äußeren Flügeln der Gruppen Desch und von Horn hatten außerdem die Aufgabe, die Flanken des Stoßkeils auf Shulino zu decken und den Keil zu verbreitern. Dabei sollte die Gruppe von Horn den Ort Manulino einnehmen. Die Divisionsreserve, Panzerjägerabteilung 15, sollte in der ersten Angriffsphase Kolotowka angreifen, um der Gruppe Desch auf ihrem äußersten Flügel Bewegungsfreiheit zu geben. zu gleichen Zeit sollte der linke Nachbar der 15. I.D., die 3. Infanteriedivision (mot.) auf Tjakino vorstoßen. Schließlich sollte ein Scheinangriff auf dem äußersten Westflügel der 15. I.D. erfolgen. Dieser sollte von der Schneeschuhkompanie unter Oberleutnant Gudden von Lomowka aus vorgetragen werden. Erneut sollte die Division ohne vorbereitendes Artilleriefeuer noch während der Dunkelheit um 4:45 Uhr morgens angreifen. In der Nacht vor dem Angriff herrschte bei der Divisionsführung große Aufregung: Oberstleutnant von Horn hatte um 3:00 Uhr angerufen und mitgeteilt, dass die Panzer nicht nach vorne fahren könnten, da liegengebliebene Munitionsfahrzeuge des A.R. 15 in einem Bacheinschnitt nordwestlich von Besowo festlägen und den Übergang blockierten. Es wurden sofort Offiziere, zusätzliche Gespanne und Schiebekommandos an die beschriebene Stelle geschickt. “Um 4:00 Uhr ruft A.R. 15 an: Die Munitionsfahrzeuge stecken immer noch fest. Große Aufregung auf dem Divisionsgefechtsstand. Der Divisionsführer [Oberst Pawel] will ohne die Panzer den Angriff abblasen. Der Ia (Oberstleutnant Willemer] wendet ein, dass ein solcher Befehl die vordersten Stoßtrupps nicht mehr erreichen kann. Der Divisionsführer fährt selbst zu dem verstopften Übergang. 4:30 Uhr Anruf A.R. 15: “Die Munitionsfahrzeuge sind freigekommen.” 4:40 Uhr Anruf Gruppe von Horn: “Die Panzer treffen gerade ein.” Die Spannung löst sich, der Angriff läuft pünktlich um 4:45 Uhr an.” (Willemer [1], S. 107 / 108) Die Division trifft zwischen Manulino und Kolotowka nur auf schwache Feindkräfte, jedoch bleibt das III./106 trotz Panzerunterstützung vor hartem Widerstand aus Manulino liegen. Auf dem linken Flügel gelingt dagegen der Panzerjägerabteilung 15 die Einnahme von Kolotkowka. Teile der 3. I.D. mot. nehmen Tjakino. Da in der Mitte der Angriffskeil kaum Gegenwehr findet, kann am Vormittag in schwungvollem Vormarsch erst Shulino und dann Sheltowka genommen werden. Schließlich fällt auch Manulino in deutsche Hand- 20 Gefangene werden aus 30 Bunkern geholt. In Sheltowka gelingt die Aufspaltung des Kessels in einen kleinen West- und einen großen Ostteil, als die Gruppe von Horn dem Nordflügel der von Südosten angreifenden 5. Panzerdivision die Hand reicht. Die Division verlegte ihren Gefechtsstand nach Melichowo und befahl der Gruppe von Horn, die Sehne des Westkessels in der Linie Manulino-Sheltowka mit der Front nach Westen zu sperren. Unterdessen sollte die Gruppe Desch nach Osten eindrehen und bis zum Abend Dimitrowka einnehmen. Bis zum Abend wurden beide Befehle durchgeführt. Die Gruppe Desch konnte darüber hinaus noch aus eigenem Entschluss auf der anderen Seite der Ugra Fedurnewo einnehmen und somit einen Brückenkopf bilden. Um den Erfolg auszunutzen, sollte die Gruppe Desch tiefer in den Ost-Kessel hinein stoßen. Zur Verstärkung wurde der Gruppe daher die Pz.Abt. 15 unterstellt. Die Gruppe von Horn hatte an diesem 11. April 1942 einen vergleichsweise ruhigen Tag mit nur geringer Kampftätigkeit. Als die Gruppe Desch den feindlichen Widerstand auf den Höhen östlich von Fedurnewo durchbrechen konnte, kam der Angriff in Schwung. Das III./81 ging auf Kusnezowka vor, während die A.A. 15 und die Panzerjägerabteilung 15 nach hartem Kampf Molodeny einnehmen konnten. Beide Abteilungen wurden anschließend auf Morosowo angesetzt, das am Abend auch erobert wurde- ebenso Kusnezowka. Durch Bombenabwürfe auf Stanino erhielt die Division um 15:00 Uhr erstmalig Luftwaffenunterstützung. Unterdessen waren die Sicherungskräfte unter Oberst Küster im Westkessel auf Strulowo vorgegangen und hatten dort 80 Gefangene eingebracht. Der Gegner wurde nun im Westkessel eng zusammengedrückt. An diesem Tag musste die 5. Panzerdivision nach Süden schwenken um die 23. I.D. beim Angriff auf das stark verteidigte Krassnoje zu unterstützen. Weiter nördlich war die 3. I.D. mot nicht in der Lage, den Feindwiderstand bei Stanino zu brechen. Deshalb wurden ihr für den nächsten Tag, den 12. April, die Panzer der 15. I.D. als Unterstützung zugesagt. Am 10. und 11. April 1942 waren insgesamt 63 Verwundete durch die Hauptverbandsplätze der 15. i.D. hindurchgegangen. Der 12. April. Die Gruppe von Horn sollte an diesem Tag den Westkessel ausräumen, die Gruppe Desch sollte Medwedewo nehmen und dann zunächst nicht weiter vorgehen. Doch drang der Angriff auf Medwedewo nicht durch. “Leutnant Klingelhofer, ein besonders tapferer Kompanieführer des III./81 wird schwer verwundet. Bevor die Division zu seiner Abholung einen Storch nach Nikitinki entsenden kann, stirbt er.” (Willemer [1], S. 109). Der Angriff auf Medwedowo wurde schließlich eingestellt. Auch die Gruppe von Horn hatte an diesem Tag keinen Erfolg, denn der Westkessel war von den Russen in der Nacht verlassen worden. Der Stoß der Gruppe von Horn traf ins Leere, lediglich 20 Gefangene wurden eingebracht. In Stärke von einigen hundert Mann, mit vielen Offizieren, waren die Russen nach Osten ausgebrochen und hatten Molodeny, das sich ja bereits in deutscher Hand befunden hatte, erneut besetzt. Von dort beschossen sie die Batterien des A.R. 15 bei Dimitrowka. Die Sperrlinie war einfach zu dünn gewesen, obwohl man alle verfügbaren Kräfte eingesetzt wurden, darunter auch Teile der Nachrichtenabteilung 15. Am 13. April wird die Gruppe Horn in den Ostkessel vorgezogen; an diesem Tag wird nicht angegriffen, stattdessen werden die Kräfte für den entscheidenden Stoß gebündelt. Das V. Armeekorps befahl an diesem Tag, außerdem die “linke Schulter” vorzunehmen, um dem Gegner ein Ausweichen aus der Einschließung nach Norden und Osten unmöglich zu machen. Für den 14. April werden die Gruppe von Horn (von Westen) und die Gruppe Desch (von Norden) zum Angriff auf Medwedewo angesetzt. Wegen der zunehmenden Verschlammung der Wege können nur einige wenige Batterien das Ostufer der Ugra erreichen; die anderen Batterien stehen bei Dimitrowka und Besowo. Die Geschütze brechen bis zur Achse im Schlamm ein, daher ist ein Stellungswechsel nicht mehr möglich. Als Aushilfe wird von der Division eine Feuerunterstützung durch einige vorhandene Batterien der 3. I.D. mot und der 20. Pz.Division organisiert. Auch der Übergang über die Ugra macht große Probleme, da infolge des Tauwetters das Eis nicht mehr tragfähig ist. Die Panzer konnten nicht mehr ans andere Ufer gebracht werden. Auch die Versorgung war somit schwer gefährdet, weshalb der I b Luftversorgung veranlasste. Auch hier halfen wieder die 3. I.D. mot. und die 20. Panzerdivision aus. Zum Vorbringen der Versorgungsgüter mussten Trägerkolonnen eingesetzt werden. Der am 14. April 1942 erfolgte, konzentrische Angriff der 15. I.D. hatte rasch Erfolg; schon um 6:00 Uhr früh wurde Medwedowo eingenommen. Anschließend wurde um 12:00 Uhr der Ort Semeschkowo nach hartem Kampf erobert. Der Kessel verengt sich immer mehr. Die Russen fliehen aus den Ortschaften in die umliegenden Wälder und bedrohen von dort aus erneut den Rücken der Angreifer, weshalb immer neue Säuberungen durchgeführt werden müssen. “Am Abend ist die Truppe aufs äußerste erschöpft. Auf Grund der Lagebeurteilung- man rechnet mit einem Zusammenbruch des Feindes am kommenden Tage- entschließt sich der Divisionsführer [Oberst Pavel] zu einer gewagten Maßnahme. Er ordnet an, dass am nächsten Morgen jeder Mann eine Pervitin-Tablette nimmt, die noch in der Nacht durch Reiterstafetten zur Truppe gebracht werden. Am 15.4. ist die Wirkung sofort spürbar. Die Meldungen der Stäbe sind verdächtig optimistisch, die Truppe bester Stimmung. Glücklicherweise trifft die Lagebeurteilung zu.” (Willemer [1], S. 110) Schpyrowo wird am Morgen genommen. Im Tagesverlauf gibt es weitere schwere Kämpfe, deshalb wird die letzte Divisionsreserve, das Pionierbataillon 15 in Marsch auf das Gefechtsfeld gesetzt. Das III./81 hat 11 Tote und 14 Verwundete zu beklagen. Eine Kompanie der 5. Pz.Div. wird eingeschlossen. Doch am Abend bricht der Feindwiderstand zusammen und alle Orte im Kessel sind von deutschen Truppen besetzt. Einzelne Trupps der Russen konnten nach Südosten durch die Absperrlinien ausbrechen, doch die Masse des Feindes ist aufgerieben. Tausende Gefangene wurden eingebracht, von der 15. I.D. - einem privaten Bericht zufolge - alleine über 1500, darunter 25 Offiziere. Ohne Versorgung, teilweise ohne Waffen und ohne einheitliche Führung irrten noch weitere versprengte Russen in den Wäldern umher. Sie sollten in den nächsten Tagen aufgerieben oder gefangen werden. 33 Geschütze und Pak waren erbeutet und 15 Ortschaften eingenommen worden. “Der Anteil der [15.] Division an der Kesselschlacht war hoch. Der Angriffsschwung der Kampftruppen übertraf alle Erwartungen. Ihnen zu helfen wetteiferten alle übrigen Einheiten. Die Division war zu einem hochwertigen Kampfverband zusammengewachsen.” (Willemer [1], S. 111) Am 16. April 1942 ging bei der 15. I.D. der Befehl zur Verladung “mit unbekanntem Ziel” ein. Die Geschütze und schweren Waffen sollten an Ort und Stelle dem XX. Armeekorps übergeben werden. In einem zweiten Befehl sollte jedoch auch ein Regiment mit zwei Bataillonen für eine begrenzte Aufgabe der 4. Armee zur Verfügung gestellt werden. Hierzu wurde die Gruppe von Horn mit dem Stab 88, der schweren Kompanie 88, III./81 und III./106 am 19. April im Raum Scholobowa-Beljajewo zur Verfügung gestellt. Am 24. April wurde hier ein Angriff geführt, der aber keinen Erfolg hatte und nach Verlusten von 22 Toten und 80 Verwundeten abgebrochen wurde. Die Gruppe von Horn kehrte danach wieder nach Wjasma zurück, um nun endlich verladen zu werden. Inzwischen war auch die Gruppe Desch noch einmal aktiv gewesen. Sie hatte das Kampfgebiet vom 16. bis zum 19. April noch einmal von Versprengten gesäubert, um danach ebenfalls in Richtung Wjasma zu marschieren. Die Pioniere hatten noch einmal eine schwere Aufgabe zu vollbringen: Die Übersetzung der Divisionstruppen über die Ugra, was schließlich trotz Treibeis und Hochwasser gelang. In Wjasma wurden die Reste der im Juli 1941 in Russlnad einmarschierten Division auf 20 Züge verladen. Nur wenige Pferde und nur die Handwaffen wurden mitgenommen. Auch die der Division vor kurzem zugeführten beiden Marschbataillone blieben zurück. “Als der I a [der 15. I.D.] vier Wochen zuvor sich bei der 4. Panzerarmee gemeldet hatte, war er nicht besonders beachtet worden. Als er sich am 20.4. abmeldete, wurde er mit den Worten begrüßt: “Sie sind der I a der zurzeit besten Infanteriedivision der Panzerarmee.” Voll Stolz und Befriedigung über ihre Leistungen, aber ohne Bedauern verließ die Division die verschlammten Gefilde Russlands. “ (Willemer [1], S. 111) [vergl. Quellen 1 und 15] Angriff der 15. I.D. nördlich der Autobahn Smolensk - Wjasma ab 31.3.1942 (Quelle: Divisionsgeschichte Willemer [1]) Angriff der 15. I.D. am Ugrabogen ab 10.4.1942 (Quelle: Divisionsgeschichte Willemer) Der Bahnhof von Wjasma heute. (Quelle: Wikimedia.org) Bildquelle: Google Earth Die Orte Roshnovo und Tschitschkowo, dazwischen (rot markiert) die Position der Heilanstalt (sowj. Karte von 1939) Die verlassene Siedlung Anasheno in einer Aufnahme von 2008. Hier befand sich bis 1941 die psychatrische Heilanstalt. Die verlassene Siedlung Anasheno in einer Aufnahme von 2008. Hier befand sich bis 1941 die psychatrische Heilanstalt.