Die 15. Infanteriedivision im Zweiten Weltkrieg Die Neuaufstellung der 15. I.D.  Nach der Vernichtung der 15. I.D. im August 1944 in Rumänien, beantragte der Oberbefehlshaber der Armeegruppe Fretter-Pico “unter besonderer Berücksichtigung, dass sich die 15. I.D. wiederholt in schweren Kämpfen der Armee hervorragend ausgezeichnet und mehrmals fast bis zum Letzten aufgeopfert hat”, die 15. I.D. aus der Kampfgruppe Winkler bzw. den Resten der 6. Armee neu aufzustellen. Diesem Antrag wurde stattgegeben.  [ Quelle: 1 ] So wurden auch die Reste der vernichteten 384. I.D.  zum Teil für die Aufstellung der 15.I.D. verwendet; andere Teile der 384. I.D. gingen an die 76. I.D., die sich zur Auffrischung in Ungarn befand. [ Quelle: 17 ] Die aus Rumänien entkommenden Soldaten wurden zunächst auf dem Karpathenkamm am Butzau-Pass ostwärts von Kronstadt eingesetzt. Die Front wurde Mitte September auf Neumarkt in Siebenbürgen zurückgenommen, gefolgt von nur schwächeren russischen und rumänischen Kräften. Diese Feindkräfte konnten im wochenlangen Abwehrkampf südlich von Neumarkt aufgehalten werden. Mittlerweile hatten sich die bisherige Kampfgruppe Winkler mit dem Divisionskern der 15. I.D. (Genesende, Rückkehrer, Ersatz aus dem heimischen Rhein- Main-Gebiet) vereinigt. [ Quelle: 1 ] Der frühere Ia der 306. (später der 15.) I.D., Oberstleutnant Ernst Borrmann, schrieb an Wilhelm Willemer nach dem Krieg am 7.5.1952 einen Brief, als Antwort auf Willemers Bitte um Informationen für die Divisionsgeschichte der 15. Division. Nachfolgend einige Auszüge: “ [...] Die links [neben der 306. I.D.] stehende 15. I.D. wurde [beim russischen Großangriff im August 1944 in Bessarabien] von uns getrennt und kam damit bereits mit wesentlichen Teilen in den ersten Bessarabienkessel. Nachdem nun die noch außerhalb des Kessels stehenden Teile durch weitere Umfassungsbewegungen des Gegeners immer wieder eingeschlossen und zersprengt wurden, gelang es mir, mit etwa 40 Mann der 306. I.D. durch die russischen Bewegungen und Stellungen hindurch in Nachtmärschen in den Karpathen die deutschen Linien zu erreichen. So wie meine Gruppe sind naturgemäß auch Teile der anderen Divisionen, so auch Teile der 15. I.D. in den Karpathen zu den deutschen Linien zurückgekommen. Die kampfkräftigen Teile wurden gesammelt und unverzüglich zu Alarmtruppenteilen für Riegelstellungen zusammengefasst. Ich fand dann als einziger Divisions-Ia, dem es gelang aus Rumänien herauszukommen, gleich Verwendung als Ia einer Divisionskampfgruppe, die sich damals “Kampfgruppe Winkler” nannte. Die Kampfgruppe Winkler, die sich zunächst aus Teilen aller früheren Divisionen der 6. Armee zusammensetzte, bildete im Verlauf der Rückwärtsbewegungen allmählich drei Infanterieregimenter mit je drei Bataillonen mit den dazugehörigen anderen Verbänden, soweit schwere Waffen und Gerät rasch von rückwärts herangeführt werden konnten. Gleichzeitig wurden alle Teile der früheren Divisionen in Nordungarn gesammelt und registriert. Es handelte sich hierbei meist um rückkehrende Urlauber, Genesende aus dem Heimat-Kriegsgebiet und um versprengte Gruppen, soweit es diesen trotz des Auffangkommandos gelang, weit in das rückwärtige Gebiet vorzudringen. Bei dieser Sammlung stellte sich heraus, dass die 15. I.D. mit Abstand das stärkste Kontingent für diese Sammelorganisation lieferte. Dies war der Anlass, dass man sich entschloss, die rückwärts gesammelten Teile mit der Kampfgruppe Winkler während der Kampfbewegungen zusammenzuführen und diesem neuen Verband die Bezeichnung “15. I.D.” (nicht: 15. Volksgrenadierdivision) zu geben*. Die Regimenter wurden mit den Nummern 81, 88 und 106 geführt und erhielten die Ersatztruppenteile der alten 15. I.D. . Div.-Kommandeur wurde ein alter Angehöriger der 15. I.D., der Ihnen gewiss auch bekannt sein wird, zunächst Oberst, später General Laengenfelder, während ich als Ia beim neuen Verband verblieb. Die neue 15. I.D. war ab Oktober 1944 im südlichen Raum ständig an Schwerpunkten eingesetzt und hatte bald im Bereich der Heeresgruppe Süd einen vorzüglichen Ruf. Durch hohe Ausfälle während der schweren Kämpfe und entsprechendem Nachschub aus dem Heimatkriegsgebiet war in kurzer Zeit der ursprünglich sehr gemischte, traditionslose Verband weitgehend mit Offizieren, Unteroffizieren und Mannschaften der alten 15. I.D. besetzt. [...] Laengenfelder behielt die Division bis zum letzten Kriegstag und ist heute leider noch in russischer Gefangenschaft, während es mir gelang, wiederum zunächst in Nachtfahrten, später in Nachtmärschen durch das Feindgebiet mit einer kleinen Gruppe der 15. I.D. Süddeutschland zu erreichen. Ich habe Ihnen mit obiger Schilderung in kurzen Zügen das Entstehen der neuen 15. I.D. geschildert und bin der Überzeugung, dass es sich hier nicht um die Bildung eines völlig neuen Verbandes, sondern um das Wiedererstehen der alten 15.I.D. handelte. [...] “ [ Quelle: 32 (BA-MA N 342 / 1) ]          * Anm.: siehe hierzu oben auch das Zitat von General Fretter-Pico  Der letzte Kommandeur der 15. I.D., der spätere General Hanns Laengenfelder