Die 15. Infanteriedivision im Zweiten WeltkriegDie 15. I.D. im Ostfeldzug 1941 / 1942VorgeschichteAm Sonntag, dem 22. Juni 1941, um 3:15 Uhr früh erfolgt der deutsche Angriff auf die Sowjetunion. Sie soll gemäß Hitlers Aufmarschanweisung in einem “schnellen Feldzug [...], durch Vorantreiben von Panzerkeilen” (Jacobsen [27], S. 358) niedergeworfen werden.Die im westlichen Russland stehenden Feindkräfte sollen umfasst und vernichtet werden. [vergl. Quelle: 27 ]“Als am 22.6.1941 “die Welt den Atem anhielt” befand sich die 15. I.D. noch in Burgund.Dunkle, nur halb geglaubte Gerüchte hatten darauf hingewiesen, dass sich im Osten etwas tun würde. Zahlreiche Nachbardivisionen waren bereits an die Ostgrenze des Reiches verlegt worden. Dennoch wirkte die Nachricht wie ein Donnerschlag.” (Willemer [1], S. 31)Sie wurde von den Soldaten der 15. I.D. nicht mit Begeisterung aufgenommen. Zwar überwog die Siegeszuversicht nach den vorherigen Erfolgen der deutschen Wehrmacht, jedoch gab es auch durchaus kritische Stimmen zu vernehmen. So habe der Soldat Rachohr vom Infanterieregiment 81 während des Appells im französischen Cercey die Nachricht des Angriffs wie folgt kommentiert: “Der Narr [gemeint: Hitler] fängt auch mit jedem an!” Unteroffizier Hermann Seum und sein Kamerad Martin Rühl waren während dieser Tage bei einem französischen Gendarmen einquartiert. Dieser warnte die deutschen Soldaten und hieltihnen das Schicksal Napoleons in Russland vor Augen. Dessen Offensive war im Jahre 1812blutig gescheitert.[ Quellen: 1 und 2 ]Schwerpunktgemäß sollen drei Panzerkeile in Richtung Leningrad (Nordabschnitt), Smolensk(Mittelabschnitt) und Kiew / Ukraine (Südabschnitt) vorstoßen. Karte aus: Peter Young (Herausg.): Der große Atlas zum II. Weltkrieg, Südwest-Verlag, 1989 [69]Im Mittelabschnitt wird die Heeresgruppe Mitte von Generalfeldmarschall Fedor von Bock geführt. Ihm unterstehen die 4. Armee (Oberbefehlshaber Generalfeldmarschall von Kluge, dieser Armee sollte später die 15. I.D. unterstellt werden), die 9. Armee (Generaloberst Strauß), die Panzergruppe 2 (Generaloberst Guderian) und die Panzergruppe 3 (Generaloberst Hoth). Die Heeresgruppe Mitte soll aus dem südlichen Ostpreußen und dem nördlichen Generalgouvernement (dem deutsch besetzten polnischen Gebiet) heraus in Richtung Minsk - Smolensk - Moskau antreten.vergl. Quelle[10] Karte aus: Paul Carell, Unternehmen Barbarossa im Bild, Ullstein-Verlag, 1967 [68]Der Funker im Infanterieregiment 88, Karl Schäfer aus Hanau, erinnert sich an den Beginn des Krieges mit der Sowjetunion so:“Am 22.6.1941 befand ich mich in Hanau als Kurier des Regiments. Mit großer Sorge habe ich im Rundfunk von dem Einmarsch deutscher Truppen in Russland Kenntnis nehmen müssen, und das ganz unvorbereitet. Auf der Rückreise nach Charlon s. Saone kam ich gerade noch rechtzeitig zur Verladung nach Russland an. Der Transportzug, der uns bis westlich von Brest-Litowsk brachte, ließ uns auch Abschied von der Heimat nehmen, indem er in Hanau hielt.”Quelle [67] Verlade- Fotos zur Verfügung gestellt von www.photo-war.comErst am Mittwoch, dem 2. Juli 1941 trifft die 15. I.D. schließlich auf dem östlichen Kriegsschauplatz, westlich der Stadt Brest-Litowsk, ein.Sie ist der 4. Armee unterstellt und hat zunächst die Aufgabe, den mittlerweile weit vorauseilenden Panzern der Panzergruppe 2 hinterher zu marschieren.Die Stationen der 15. I.D. im Ostfeldzug 1941 / 1942:26.06.1941 - 02.07.1941 : Verlegung an die Ostfront in den Raum Brest-Litowsk03.07.1941 - 23.07.1941 : Vormarsch über 600 km in Hitze und Staub bis nach Mogilew23.07.1941 - 26.07.1941 : Schlacht um Mogilew, Häuserkämpfe, Einnahme der Stadt28.07.1941 - 05.08.1941 : Weitermarsch nach Jelnja06.08.1941 - 22.08.1941 : Abwehrschlacht im Jelnja-Bogen, schwere Kämpfe23.08.1941 - 28.09.1941 : Einige Ruhetage, dann Verlegung in Abschnitt Ustrom-Dnjepr29.08.1941 - 21.09.1941 : Abwehrkämpfe zwischen Ustrom und Dnjepr21.09.1941 - 01.10.1941 : Marsch in den Raum von Potschinek (50km südöstl. Smolensk) und an die Desna und Strjanja02.10.1941 - 14.10.1941 : Angriffskämpfe in der Wjasma-Kesselschlacht15.10.1941 - 01.11.1941 : Vormarsch im Schlamm zur Nara02.11.1941 - 09.01.1942 : Schwere Kämpfe an der Nara 09.01.1942 - 24.01.1942 : Rückzugskämpfe zur Schanja24.01.1942 - 23.03.1942 : Kämpfe an der Schanja28.03.1942 - 20.04.1942 : Angriffe bei Wjasma28.04.1942 - 05.05.1942 : Verlegung nach Südwest-Frankreich (Raum Bordeaux) vergl. Quelle [1]Napoleon in RusslandUnternehmen BarbarossaHeeresgruppe MitteBrest-LitowskOstfeldzugVerladung in Frankreich