Exkurs Der katholische Divisionspfarrer Hermann Raible Hermann Raible wurde am 23.3.1898 in Ergenzingen bei Horb geboren. Im Jahre 1917 rückte er in das Ersatz-Feldartillerie-Regiment 54 in Cannstatt ein und wurde im Frühjahr 1918 zu einem Feldtruppenteil abgestellt. Kurz vor Ende des Ersten Weltkrieges, am 1.11.1918, wurde er verwundet. Nach dem Krieg nahm er im Sommer 1919 in Tübingen sein Theologiestudium auf, und am 5. April 1924 wurde er in Rottenburg von Bischof Paul Wilhelm von Keppler zum Priester geweiht. Es folgten Vikartätigkeiten in seiner Heimatgemeinde Ergenzingen, in Horb, Freudenstadt und Kirchbierlingen. Als Expositvikar war er in Dächingen und als Pfarrverweser in Frankenhofen- Tiefenhüllen tätig. Am 1. Dezember 1931 wurde Hermann Raible zum Pfarrer von Altheim bei Horb ernannt. Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges steigerte sich die Anzahl der Heeresdivisionen erheblich; entsprechend groß war auch der Bedarf an Divisionspfarrern. So wurde auch Hermann Raible im Jahre 1940 zur Wehrmacht einberufen; er wurde der Stellungsdivision 554 zugeteilt, die am Ober- rhein der 7. Armee unterstellt war. Am 21. April 1940 wurde er zur 15. Infanteriedivision versetzt. Mit ihr nahm Hermann Raible an den Feldzügen in Frankreich und in Russland teil. Er gehörte dieser Division über drei Jahre an, bis er im Sommer 1943 am Donez schwer erkrankte und schließlich zur Kriegslazarett-Abt. 617 nach Gent versetzt wurde. Dort wurde ihm dann auch der Dienst des Standortpfarrers übertragen. Hermann Raible geriet gegen Kriegsende in Gefangenschaft aus der er bereits im November 1945 entlassen wurde. Von 1947 bis 1962 war er Gefängnispfarrer in Rottenburg. Im Jahre 1956 wurde er zum Ober- pfarrer ernannt. Hermann Raible arbeitete viele Jahre in den Verbänden des VdK, VdH und in der Kriegsgräberfürsorge mit. Nach seiner Pensionierung im Jahre 1962 war er als Hausgeistlicher im Schloss Roseck bei Tübingen tätig; später ab 1964 in gleicher Funktion bei den Franziskanerinnen in Heiligenbronn bei Salzstetten, wo er sich außerdem viele Jahre in der Kolpingfamilie engagierte. Für seine Verdienste erhielt er 1978 das Bundesverdienstkreuz am Bande und vier Jahre später die Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg. 1984 wurde ihm anlässlich seines diamantenen Priesterjubiläums durch Bischof Dr. Georg Moser die “Martinus-Medaille” verliehen. Hermann Raible starb am 3. Januar 1992 im Alter von fast 94 Jahren und wurde seinem Wunsch gemäß auf der Liebfrauenhöhe seiner Heimatgemeinde Ergenzingen bestattet. Quellen: [ 65, 1 ] Der ehemalige Divisionspfarrer Hermann Raible nach dem Krieg (Person in der Bildmitte)